Agiles Arbeiten – Was ist das und wie funktioniert es?

Immer mehr Unternehmen werben damit, vollständig agil zu arbeiten oder zumindest einige agile Methoden einzusetzen. Agiles Arbeiten ist einer der größten Trends der letzten Jahre. Aber was bedeutet agiles Arbeiten überhaupt konkret? Zum Teil haben nicht einmal die Unternehmen, die sich damit positionieren, einen genauen Plan, was es eigentlich bedeutet. Damit agile Arbeit funktionieren kann, muss jedoch nicht nur ein grundlegendes Verständnis dafür vorhanden sein, sondern auch die Bereitschaft aller Mitarbeiter, Methoden und Veränderungen umzusetzen. Wir geben einen Überblick über das Thema, seine Vorteile und erklären, was zum agilen Arbeiten nötig ist.

Was versteht man unter dem Begriff „Agiles Arbeiten“?

Das Wort „agil“ steht für Beweglichkeit. Von Agilität in der Arbeitswelt spricht man, wenn ein Team oder ein ganzes Unternehmen nicht nur flexibel und reaktiv, sondern auch proaktiv auf Veränderungen und neue Prozesse reagieren. Ziel ist es, mit (technischen) Entwicklungen und Innovationen Schritt halten zu können. Die ersten Ansätze von agilem Arbeiten findet man in der Softwareentwicklung der frühen 2000er Jahre – hier wurde als erstes deutlich, wie rasend schnell sich die Welt durch ständige technische Neuerungen entwickeln kann. Was heute gelernt wird, ist morgen bereits wieder überholt – eine Entwicklung, die in der damaligen, analogen Welt kaum denkbar war. Im Kern geht es bei agiler Arbeit heute darum, bürokratische Hürden abzubauen, um dynamisch und schnell auf Veränderungen reagieren zu können. Damit sorgen Unternehmen für mehr Flexibilität, bessere Handlungsfähigkeit und punkten mit der Bereitschaft, innovativ zu arbeiten und zu denken. Veraltete Prozesse sollen so der Vergangenheit angehören.

Diese Vorteile bringt agiles Arbeiten mit sich

Bei richtiger Umsetzung sorgt agiles Arbeiten gleich für mehrere Vorteile – nicht nur für die Unternehmen selbst, sondern auch für die Mitarbeiter:

Bessere Arbeitsergebnisse durch Agilität

Wer agil arbeitet, sorgt für dynamische Prozesse und Flexibilität innerhalb jedes einzelnen Projekts. Während festgefahrene Strukturen Mitarbeiter oder ganze Teams häufig ausbremsen, sorgt agiles Arbeiten für Flexibilität und somit für bessere Arbeitsergebnisse. Wer sich nicht strikt an veraltete Muster halten muss, kann Innovationen folgen und kreativ sein, um Lösungen für aktuelle Probleme zu finden.

Schnellere Reaktion auf große Veränderungen

Wer nicht gerade über eine zuverlässige Glaskugel verfügt, kann zukünftige Entwicklungen am Markt, auf der Arbeitswelt oder in der gesamten Wirtschaft nicht konkret einschätzen. Oft lassen sich Tendenzen erkennen, konkrete Veränderungen entstehen aber in vielen Fällen über Nacht. Agile Unternehmen können in solchen Fällen flexibler reagieren und ihre Prozesse an die neuen Gegebenheiten anpassen – so entstehen oft Vorteile gegenüber der Konkurrenz.

Stärkung der Employer Brand

Agiles Arbeiten steht dafür, jeden Mitarbeiter individuell in Prozesse und Entwicklungen einzubinden. Das führt dazu, dass Mitarbeiter sich stärker wertgeschätzt fühlen und loyaler und motivierter sind. So können Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen gebunden werden – gleichzeitig sorgen positive Erfahrungen für eine Stärkung der Employer Brand.

Diese Voraussetzungen braucht es für agiles Arbeiten

Agiles Arbeiten lässt sich nicht einfach über Nacht beschließen. In den meisten Fällen sind hierfür starke strukturelle und organisatorische Veränderungen nötig – schließlich gibt es einige Voraussetzungen für den Erfolg von agilem Arbeiten.

Eigenverantwortliches Arbeiten

Einer der wichtigsten Grundpfeiler von agilem Arbeiten ist die Eigenverantwortlichkeit. Agilität ist nur möglich, wenn einzelne Teams und Mitarbeiter eigenständig Entscheidungen treffen und umsetzen können. Unnötig lange und Bürokratische Wege sind die ersten Hürden, die der Agilität weichen müssen.

Kommunikation & Feedback

Agiles Arbeiten ist nur mit der richtigen Kommunikation möglich. Jeder Mitarbeiter eines Projekts muss jederzeit auf dem aktuellsten Stand sein und alle für ihn relevanten Abläufe kennen. Häufige Meetings sind deshalb an der Tagesordnung. Hier sollte auch Wert auf offenes Feedback gelegt werden. Regelmäßige Feedbackschleifen sorgen dafür, dass Fehler entdeckt und Lösungen gefunden werden können, bevor das Projekt in die finale Phase geht und es zu Verzögerungen kommt.

Leitbild und Kundenorientierung

Um agil arbeiten zu können, brauchen Mitarbeiter ein klares Leitbild. Ein Konzept, an dem sie sich orientieren können, das aus Zielen und Werten des Unternehmens besteht. Besonders wichtig ist an dieser Stelle auch die Kundenorientierung. Denn schließlich ist das wichtigste Ziel nach wie vor, Kunden zufriedenzustellen. Auch von dieser Stelle gilt es deshalb, regelmäßige Feedbacks einzuholen.

Zeiträume verkürzen

Grundsätzlich gilt für agiles Arbeiten: Zeiträume sollten verkürzt werden. Projekte sollte nicht als ein großes Ganzes, sondern eher in vielen kleinen Teilprojekten verstanden werden. Muss die Planung auf einmal nicht mehr für mehrere Monate, sondern nur noch für wenige Wochen oder sogar Tage erstellt werden, erscheint sie gleich viel verbindlicher, aber auch realistischer.

Wie lässt sich agiles Arbeiten konkret umsetzen?

Es gibt zahlreiche Methoden, nach denen agiles Arbeiten umgesetzt werden kann. Da ein solcher Prozess nicht von heute auf morgen umgesetzt werden kann, gibt es Methoden und Systeme, an denen Unternehmen sich orientieren können, um agiler zu werden – zum Beispiel SCRUM, Kanban oder Design Thinking. Was es mit diesen Methoden auf sich hat und wie auch Sie agiles Arbeiten in Ihrem Team umsetzen können, erfahren Sie im nächsten Beitrag.