Agiles Arbeiten – mit diesen Methoden werden auch Ihre Teams agil

Agile Methoden werden in immer mehr Unternehmen eingesetzt. Sie sollen Arbeitsprozesse vereinfachen und Unternehmen so flexibler und konkurrenzfähiger machen. Um wirklich agil zu arbeiten, sind allerdings einige Veränderungen innerhalb der einzelnen Teams nötig. Diese Veränderungen lassen sich in der Regel nicht von heute auf morgen umsetzen. Mittlerweile gibt es einige klare Modelle, an denen Unternehmen sich orientieren können, wenn sie agiles Arbeiten in ihren Teams einsetzen möchten. Die Methoden, die am häufigsten verwendet werden, möchten wir Ihnen heute vorstellen.

Methode #1:

Scrum – für Projektmanagement und Produktentwicklung

Scrum soll dafür sorgen, dass Kunden und Mitarbeiter stärker in verschiedene Arbeitsschritte eingebunden werden. So soll die Produktentwicklung oder auch der Projektfortschritt vereinfacht werden. Angewendet werden kann die Methode von kleinen und großen Teams – wichtig ist nur, dass die 3 benötigten Rollen klar definiert sind. Diese Rollen nennen sich Scrum-Master, Product Owner und Development Team. Während der Scrum-Master dafür sorgt, dass der festgelegte Prozess auch so eingehalten wird, sorgt der Product Owner dafür, dass die Anforderungen des Projekts klar formuliert sind. Das Development Team setzt diese Anforderungen schließlich gemeinsam um – Entscheidungen können dabei intern im Team getroffen werden.

Grundsätzlich teilt ein Scrum Projekt sich in 6 Arbeitsschritte auf:

  1. Sammeln Sie alle Anforderungen aus Kundensicht und erstellen Sie einen Backlog.
  2. Erarbeiten Sie einen Entwicklungsplan mit dem Kunden.
  3. Erarbeiten Sie die konkreten Anforderungen für den Entwicklungsteil.
  4. Entwickeln Sie das Teilprodukt.
  5. Holen Sie sich Feedback vom Kunden zum Teilprodukt ein.
  6. Passen Sie Ihre Planung dem Feedback an.

Schritte 3 – 6 werden wiederholt, bis das Projekt abgeschlossen ist. Bei Scrum geht es darum, kreative Projekte umzusetzen und Herangehensweisen grundlegend zu ändern. Es eignet sich weniger dafür, routinierte Aufgaben zu verändern.

Methode #2:

Design Thinking – für kreative Problemlösungen

Im Design Thinking geht es darum, den Kunden besser zu verstehen und so kreative Problemlösungen zu erarbeiten. Entstanden ist diese Methode bereits in den 1990er Jahren in der Architektur. Grundsätzlich besteht der Prozess im Design Thinking aus 5 Phasen, die sich immer wieder wiederholen:

  1. Empathize: In dieser Phase soll das Problem zunächst definiert und aus Kundensicht verstanden werden. Hier ist es sinnvoll, sich die Meinung tatsächlicher Kunden einzuholen.
  2. Define: Nachdem in der ersten Phase Eindrücke vom Problem und der Kundensicht gesammelt wurden, geht es jetzt darum, das Problem so genau wie möglich zu definieren.
  3. Ideate: Nach der Definition sollen erste Ideen zur Lösung des Problems entwickelt werden. Oft geschieht das durch ein Brainstorming mit dem gesamten Team. Die gesammelten Ideen werden bewertet und sortiert.
  4. Prototype: Die beste Idee wird nun in eine wirkliche Lösung verwandelt. Hier geht es ausschließlich darum, ein Produkt oder eine Leistung so weit zu entwickeln, dass es an Testpersonen getestet werden kann.
  5. Test: An dieser Stelle wird Feedback von Testkunden gesammelt. Dieses Feedback kann schließlich verwendet werden, um den Design Thinking Prozess von neuem zu durchlaufen.

Methode #3:

Kanban – für einen besseren Workflow

Bei der agilen Methode Kanban geht es darum, Arbeitsprozesse zu verbessern, ein besseres Zeitmanagement zu etablieren und produktivere Arbeit zu leisten. Eingesetzt wird diese Methode auf einer einfachen Tafel, auf der Prozesse durch einzelne Spalten visualisiert werden sollen. Die erstellten Aufgaben durchlaufen den Prozess der Abarbeitung von links nach rechts – in mindestens 3 Spalten: To Do, In Progress und Done. Je nach Projekt können natürlich weitere Schritte hinzugefügt werden, zum Beispiel in Review oder in der Überarbeitung. Oft wird die Kanban Methode einfach mit Post Its durchgeführt, alternativ dazu kann auch ein Whiteboard verwendet werden. Wichtig ist, dass der Prozess regelmäßig bewertet und diskutiert wird. Nur so kann der Workflow sich stetig verbessern. Denn was nützt ein neuer Prozess, wenn letztendlich noch einige Zwischenschritte fehlen und somit auf der Tafel nicht angezeigt werden können?

Agiles Arbeiten: Welche Methode ist die richtige für unser Team?

Welche Methoden zum agilen Arbeiten die richtigen für Ihr Team sind, kann am besten das Team gemeinsam entscheiden. Denn es ist besonders wichtig, dass das gesamte Team sich auf das agile Arbeiten einlässt. Hat jemand kein Interesse an einem bestimmten Prozess, kommen auch die anderen Teammitglieder mit ihrer Arbeit schlechter voran oder machen sogar Fehler, weil ihnen wichtige Informationen gefehlt haben. Für viele Bereiche gibt es auch externe Berater, die die entsprechende agile Methode in den Arbeitsalltag der Mitarbeiter integrieren. Besonders im Bereich Scrum ist eine externe Beratung beliebt.

Einen Tipp möchten wir Ihnen zum Schluss mit an die Hand geben: Verlieren Sie sich nicht in einem Dschungel an agilen Methoden. Entscheiden Sie sich zu Beginn am besten für eine oder sehr wenige Methoden und testen Sie deren Einsatz in Ruhe. Feedback der Mitarbeiter ist an dieser Stelle besonders wichtig – nicht nur für den Erfolg des agilen Arbeitens, sondern auch für die Mitarbeiterzufriedenheit.