Work-Life-Balance verbessern: Das können Sie als Arbeitgeber tun
Work-Life-Balance verbessern: Das können Sie als Arbeitgeber tun
Die Work-Life-Balance ist inzwischen einer der wichtigsten Faktoren für viele Arbeitnehmer geworden – gerade die Generationen Y und Z legen großen Wert darauf, ihren privaten Alltag mit dem beruflichen in Einklang zu bringen. Was Arbeitnehmer selbst tun können, um ihre Work-Life-Balance zu verbessern, wird immer häufiger thematisiert. Aber es sind insbesondere auch die Arbeitgeber, die aktiv dazu beitragen können, dass ihre Mitarbeiter weniger Stress erleben. In Stellenanzeigen findet man immer wieder Benefitswie eine gute Work-Life-Balance. Aber was bedeutet das eigentlich konkret? Welche Maßnahmen können Arbeitgeber treffen, um die Work-Life-Balance ihrer Mitarbeiter zu verbessern? Wir geben einen Überblick.
Was genau bedeutet eigentlich Work-Life-Balance?
Geht man nach der Definition aus dem Wörterbuch, beschreibt die Work-Life-Balance ein „ausgewogenes Verhältnis zwischen beruflichen Anforderungen und privaten Bedürfnissen einer Person“. Es geht also darum, den beruflichen und privaten Alltag miteinander in Einklang zu bringen, konkret: für Arzttermine nicht unbedingt Urlaub nehmen zu müssen, nach Möglichkeit beim Handwerkertermin von zu Hause arbeiten zu können oder mal später ins Büro zu kommen, weil die erste Schulstunde in der Grundschule ausfällt. Schließlich soll die Arbeit nicht vollständig unser Leben einnehmen. Zahlreiche Tipps für Arbeitnehmer adressieren vor allem die Optionen, mit einer eher schlechten Work-Life-Balance umzugehen: Stress akzeptieren, Ziele setzen und sich bewegen. Die konkreten Gegebenheiten können jedoch fast ausschließlich die Arbeitgeber beeinflussen.
Welche Maßnahmen können Arbeitgeber treffen, um die Work-Life-Balance zu verbessern?
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Work-Life-Balance für Arbeitnehmer zu verbessern. Welche Maßnahmen für die Belegschaft interessant sind, ist immer auch von der Art des Teams abhängig. Gibt es zum Beispiel viele Eltern unter den Mitarbeitern, eignen sich Maßnahmen, die die Kinderbetreuung für die Familie vereinfachen. Ein paar Ideen haben wir hier zusammengestellt:
Die Klassiker: Homeoffice & flexible Arbeitszeiten
Die klassischen Angebote von Unternehmen für eine bessere Work-Life-Balance sind die Möglichkeiten, im Homeoffice zu arbeiten oder sich seine Arbeitszeiten flexibel einzuteilen. Gleichzeitig sind sie jedoch auch die Angebote, die Mitarbeiter im Job am meisten schätzen. Sie geben die größte Flexibilität und sorgen dafür, dass kleinere private Themen auch während der Arbeitszeit erledigt werden können – der Termin beim Zahnarzt, die Ablesung des Gaszählers oder das kurze Telefonat mit dem Vermieter. Dennoch gelten diese Verbesserungen der Work-Life-Balance noch nicht als Standard – immer noch müssen zahlreiche Arbeitnehmer einen Tag Urlaub nehmen, um zum Zahnarzt gehen zu können oder den Mitarbeiter der Stadtwerke für wenige Minuten in die Wohnung zu lassen. Gleichzeitig hat die Pandemie Unternehmen im letzten Jahr gezeigt – die Arbeit von zu Hause funktioniert. Viele Arbeitnehmer fühlen sich sogar produktiver und erledigen ihren Job in kürzerer Zeit.
Seminare zu organisationsrelevanten Themen
Fast genauso wichtig wie die Arbeit im Job selbst ist die Organisation dieser Arbeit. Mitarbeiter müssen lernen, sich selbst zu organisieren, ihre Zeit einzuteilen und ihre Aufgaben zu strukturieren. Manchen Menschen fällt dieser organisatorische Part ihres Jobs leicht, anderen eher weniger. Unternehmen können an dieser Stelle ansetzen, indem sie Kurse oder Online-Seminare anbieten, die die Arbeitsorganisation verbessern. Denn: Wer organisiert und strukturiert arbeitet, ist in der Regel produktiver und erarbeitet bessere Ergebnisse.
Sport- und Gesundheitsprogramme
Unabhängig von der tatsächlichen Arbeit gibt es noch weitere Themen, die im beruflichen Alltag wichtig sind – allem voran Gesundheit und Bewegung. Viele Menschen in klassischen Bürojobs bewegen sich zu wenig, ernähren sich im stressigen Alltag ungesund und belasten dadurch ihre Gesundheit. Um diesem Trend entgegenzuwirken, können Unternehmen ihren Mitarbeitern entsprechende Programme anbieten – einen Kurs im Fitnessstudio, eine Ernährungsberatung oder einen Kochkurs gemeinsam mit den Kollegen. Sport und Ernährung sind schließlich Themen, die andernfalls nach Feierabend behandelt werden müssen – oft fehlt hier die Motivation.
Ziehen Arbeitgeber auch Vorteile daraus, die Work-Life-Balance ihrer Mitarbeiter zu verbessern?
Auf den ersten Blick scheint es so, dass nur Arbeitnehmer Vorteile daraus ziehen, wenn Unternehmen ihnen Maßnahmen für eine bessere Work-Life-Balance anbieten. Vielmehr profitieren jedoch auch die Arbeitgeber maßgeblich von Teams, die ein gutes Gleichgewicht zwischen Privatleben und Arbeit gefunden haben:
- Die Mitarbeiterzufriedenheit steigt
- Mitarbeiter, die ausgeglichen sind, sind produktiver und leistungsstärker
- Die Kreativität steigt
- Die Fluktuation sinkt
- Das Arbeitsklima verbessert sich
Schlussendlich profitieren Arbeitgeber zu großen Teilen auch von einem Boost für ihr Employer Branding – wer seine Mitarbeiter gut behandelt, wird gut bewertet und mit hoher Produktivität und Zufriedenheit belohnt. Das wirkt sich letztendlich wiederum auf das Recruiting aus.
Fazit: Die Work-Life-Balance beeinflusst den Unternehmenserfolg
Arbeitgeber, die ihren Angestellten Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Work-Life-Balance anbieten, profitieren nicht einfach nur von glücklichen Mitarbeitern. Vielmehr wirken sich zufriedene Mitarbeiter auf die Arbeitgebermarke und auf den Erfolg des Unternehmens aus. Wer zufrieden ist, arbeitet produktiver und motivierter und bringt so das Unternehmen zu besseren Ergebnissen. Eine gute Balance zwischen Beruf und Privatleben ist schlussendlich eine Win-Win-Situation für Arbeitnehmer und Arbeitgeber.