6 Tipps, wie Arbeitgeber mentale Gesundheit am Arbeitsplatz fördern können

Mental Health ist in der gesamten Gesellschaft zu einem der zentralen Themen geworden. Was vor einigen Jahren noch ein Tabuthema war, wird heute offen diskutiert und vor allem immer ernster genommen. Immer mehr Menschen beschäftigen sich mit ihrer mentalen Gesundheit und tun aktiv etwas dafür – zumindest in ihrem Privatleben. Mentale Gesundheit am Arbeitsplatz ist jedoch ebenfalls ein zentrales Thema, bei dem viele Unternehmen sich noch immer fragen, wie sie damit umgehen können. Welche Möglichkeiten gibt es zur Förderung und warum spielt der Arbeitsplatz überhaupt eine Rolle für das Thema Mental Health? Wir geben einen Überblick und Tipps für Arbeitgeber.

Warum spielt mentale Gesundheit am Arbeitsplatz eine so wichtige Rolle?

In den letzten Jahren ist die Anzahl an psychischen Erkrankungen rasant gestiegen. Was einerseits durch die Pandemie begründet werden kann, hat seine Ursache zu großen Teilen auch in der Arbeitswelt. Viele Arbeitnehmer fühlen sich bei der Arbeit immer gestresster und sind überfordert – die Belastungen und damit das Risiko für psychische Krankheiten wie Burnout oder Depressionen sind hoch. Neben tatsächlichen Erkrankungen schlägt sich eine schlechte mentale Gesundheit aber zunächst vor allem auf die Arbeitsleistung selbst nieder:

  • Produktivität und berufliche Leistung sinken
  • Die psychische Leistungsfähigkeit sinkt
  • Engagement und Motivation leiden
  • Quiet Quitting wird zum Thema

Ein schlechtes Umfeld für mentale Gesundheit hat also nicht nur negative Folgen für die Mitarbeitenden selbst, sondern auch für das Team und den Arbeitgeber.

Tipps für Arbeitgeber: So können Sie die mentale Gesundheit im Büro verbessern

Es gibt unterschiedliche Wege, wie Arbeitgeber die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz unterstützen können. Letztendlich ist es das Ziel, eine positive Arbeitsumgebung zu schaffen, die Raum für Freiheit und Zeit für unterstützende Mental Health Maßnahmen lässt. So steigen neben der mentalen und psychischen Gesundheit auch Leistungsfähigkeit, Motivation, Produktivität und Zufriedenheit – und damit auch die Bindung an den Arbeitgeber.

Mental Health offen thematisieren

Persönliche, private und gesundheitliche Themen werden bei der Arbeit häufig als Tabu gesehen. Oft ist hier die Rede von strikter Trennung zwischen Arbeit und Privatleben. Was früher vielleicht problemlos möglich war, ist in unserer vernetzten und schnelllebigen Welt heute nahezu unmöglich. In immer mehr Unternehmen verschwimmen Privat- und Arbeitsleben – Mitarbeitende arbeiten aus dem Homeoffice, teilen ihre Arbeitszeiten frei ein und erledigen private Dinge über den Tag verteilt. Statt beim Thema Mental Health auf diese strikte Trennung zu bestehen, sollten Unternehmen am Arbeitsplatz den Raum dafür öffnen, ohne Tabu über psychische Herausforderungen sprechen zu können. Helfen können dabei beispielsweise Gesprächsangebote mit externen Spezialisten, aber auch das Angebot von Schulungen und Workshops zum Thema mentale Gesundheit am Arbeitsplatz oder Stressbewältigung.

Gesunde Work Life Balance fördern

Durch verschwimmende Grenzen von Privatem und Beruflichem fällt es manchen Arbeitnehmern schwer, eine gesunde Work Life Balance zu finden. Fördert der Arbeitgeber zudem Überstunden, Leistungsdruck und Stress bei der Arbeit, hat das negative Auswirkungen auf die mentale Gesundheit. Sinnvoll ist stattdessen eher ein Angebot von flexibler Vereinbarung von Privatleben und Beruf, etwa durch flexible Arbeitsmodelle, regelmäßige Pausen und Verständnis für entfallende Erreichbarkeit nach Feierabend.

Miteinander im Team unterstützen

Die Zusammenarbeit und die Beziehungen im Team haben schon lange eine zentrale Rolle in Unternehmen eingenommen. Durch die Umstellung auf die Arbeit im Homeoffice in vielen Firmen kommen jedoch neue Herausforderungen auf. Neben Mitarbeiterevents und Maßnahmen zum Teambuilding rückt jetzt auch der virtuelle Alltag in den Mittelpunkt. Unternehmen können beispielsweise virtuelle Räume für Kaffeepausen und den Austausch im Team schaffen, ebenso wie Kommunikationskanäle für private Themen oder Communities zu unterschiedlichen Themen gründen.

Den Arbeitsplatz fördernd gestalten

Der Arbeitsplatz selbst hat ebenfalls Einfluss auf die mentale Gesundheit. Arbeitgeber sollten darauf achten, dass die Bedürfnisse der Mitarbeitenden im Zentrum der Arbeitsplatzgestaltung stehen – darunter fallen zum Beispiel ergonomische Schreibtische und Stühle sowie gute technische Ausstattung, aber auch Rückzugsräume und Gemeinschaftsbereiche, die zum Austausch und zur Erholung gedacht sind.

Regelmäßig Feedback geben und einfordern

Ob wöchentlich, monatlich oder jährlich – abhängig von der Thematik spielen regelmäßige Feedbackgespräche eine essenzielle Rolle für die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz. Kurze wöchentliche Check-Ins können beispielsweise für unmittelbare Herausforderungen genutzt werden, monatliche Gespräche für ein Stimmungsbild im Team oder konkreten Projekt und jährliche Mitarbeitergespräche für die persönliche Zielsetzung und Wünsche zur beruflichen Weiterentwicklung. Wichtig ist auch, dass Mitarbeitende selbst Feedback geben, Ideen einbringen und ihre Meinung äußern dürfen. So fühlen sie sich gesehen und wertgeschätzt.

Körperliches Wohlbefinden fördern

Auch körperliche Gesundheit spielt in die mentale und psychische Gesundheit mit hinein. Gerade Arbeitnehmer, die den ganzen Tag vor dem Bildschirm am Schreibtisch sitzen, sind stark gefährdet, sich zu wenig zu bewegen. So fehlt der Ausgleich zur dauerhaften Kopfarbeit, was sich wiederum auf die Psyche auswirken kann. Gerade in klassischen Bürojobs ist es also sinnvoll, wenn Arbeitgeber Programme für körperliche Fitness anbieten. Das kann beispielsweise ein Lauftreff sein, ein Zuschuss zur Mitgliedschaft im Fitnessstudio oder ein offenes Angebot für Sportgruppen in unterschiedlichsten Bereichen – ein virtueller Kommunikationskanal kann hier bereits aushelfen.

Fazit: Mental Health betrifft alle – Arbeitgeber ebenso wie Arbeitnehmer

Mentale Gesundheit ist am Arbeitsplatz ebenso wie im Privatleben zum wichtigen Thema geworden. Arbeitgeber können ihren Teil zur Verbesserung der psychischen Gesundheit bei der Arbeit beitragen, indem sie die nötigen Rahmenbedingungen schaffen – einen attraktiven Arbeitsplatz, ein gutes Miteinander, Angebote für psychische Beratung und Möglichkeiten für körperliche Fitness. Eine gesunde Work Life Balance, regelmäßiges Feedback und ein offener Umgang mit dem Thema Mental Health tragen bereits viel zur Verbesserung bei.