Direktansprache über Xing & LinkedIn: 6 Tipps

Immer mehr Unternehmen suchen aktiv nach neuen Mitarbeitern für ihre offenen Stellen. Ob eigenständig oder mit Hilfe eines Headhunters – sie screenen Karriereportale wie Xing oder LinkedIn und bauen sich ein aktives Netzwerk aus interessanten Kandidaten auf, um Jobs schneller besetzen zu können. Aber wie schafft man es nun, potenzielle Kandidaten vom Job und vom Unternehmen zu überzeugen? Gibt es ein Patentrezept für die Direktansprache? Wir geben Tipps und erklären, worauf es bei der Ansprache ankommt.

So funktioniert die Direktansprache in Karrierenetzwerken

Führen Sie eine detaillierte Recherche durch

Machen Sie sich mit den Profilen der Kandidaten vertraut, bevor Sie sie anschreiben. Selbstverständlich wird kaum ein Kandidat alle Anforderungen an die Stelle erfüllen – es reicht allerdings auch nur sehr selten zum Erfolg, wenn Ihr Stellenangebot nur im entfernten Sinne zum Profil passt. Inzwischen gibt es auch einige Sourcing Tools, mit denen Sie zahlreiche Datenbanken und Netzwerke automatisiert nach festgelegten Kriterien durchsuchen können.

Formulieren Sie ein individuelles Anschreiben

Immer mehr Arbeitnehmer werden in regelmäßigen Abständen von Headhuntern kontaktiert und erhalten neue Jobangebote. Umso wichtiger ist es, dass Sie mit Ihrer Nachricht herausstechen. Schon der erste Satz entscheidet häufig, ob ein Kandidat Ihr Angebot in Betracht zieht oder die Nachricht direkt wieder schließt. Passen Sie Ihr Anschreiben im besten Fall an Ihre Zielgruppe an und vereinen Sie ansprechende Formulierungen mit den wichtigsten Infos zur Stelle. Denn darum geht es letztendlich – der Kandidat sollte auf den ersten Blick erkennen können, um welche Art von Job es sich handelt und sich dabei persönlich angesprochen fühlen.

Gehen Sie auf das Kandidatenprofil ein

Haben Sie einen Kandidaten über Xing oder LinkedIn gefunden, wird dieser sein Profil mehr oder weniger detailliert ausgefüllt haben. Um ihm zu zeigen, dass sie ehrliches Interesse an seiner Person haben, können Sie auf konkrete Erfahrungen oder Qualifikationen eingehen, die im Profil aufgelistet sind. Hat er zum Beispiel Kenntnisse in einer seltenen Programmiersprache, die für Ihren ausgeschriebenen Job benötigt wird, gehen Sie darauf ein. So fühlt Ihr Gegenüber sich wertgeschätzt und ist eher dazu geneigt, ein weiterführendes persönliches Gespräch mit Ihnen zu führen. Lassen Sie das Kandidatenprofil unerwähnt, entsteht schnell der Eindruck, dass Sie möglichst viele Kandidaten kontaktieren möchten, statt individuell auf passende Profile einzugehen.

Nehmen Sie sich Zeit

Auch wenn Active Sourcing und Direktansprachen immer bekannter sind, können Sie nicht von jedem Kandidaten, den Sie anschreiben, Kenntnisse über den Prozess der Zusammenarbeit mit einem Headhunter erwarten. Erklären Sie am besten bereits in Ihrer ersten Nachricht die weiteren Schritte im Recruitingprozess – so weiß Ihr Gegenüber, ob er sich auf ein Telefonat vorbereiten kann oder selbst noch die Initiative ergreifen muss. Zeigen Sie außerdem, dass Sie sich Zeit für Fragen und Gespräche nehmen möchten, statt auf schnellstem Weg ein Ergebnis zu erreichen. So beeinflussen Sie direkt die Candidate Experience positiv.

Der Kandidat im Mittelpunkt

Die Candidate Experience ist schließlich der Faktor, um den es auch im Active Sourcing vorrangig geht – der Kandidat steht im Fokus des gesamten Recruitingprozesses. Formulieren Sie also auch Ihr Anschreiben so, dass es nicht die Infos beinhaltet, die Sie für wichtig erachten, sondern die Themen behandelt, um die sich der Kandidat Gedanken macht. Das ist zum Beispiel der klassische Arbeitsalltag im neuen Job, die Unternehmenskultur oder auch das Gehalt. Lesen Sie Ihre Nachricht vor dem Absenden noch einmal mit den Augen eines potenziellen Kandidaten – sind alle nötigen Informationen vorhanden? Fühlen Sie sich angesprochen und wissen Sie, was Sie als nächstes erwartet?

Senden Sie ein Follow-Up

Nachrichten über Karrierenetzwerke können schnell untergehen. Vielleicht haben Sie den Kandidaten gerade unterwegs erwischt, er hat Ihre Nachricht nur überflogen und im Anschluss vergessen, darauf zu antworten. Versenden Sie ruhig nach 1 – 2 Wochen eine kurze Follow-Up-Nachricht, die noch einmal auf Ihre Anfrage hinweist. Zeigen Sie darin Verständnis, dass Nachrichten im Alltagsstress auch einmal untergehen können.

Erfolgreiche Direktansprache mit Fingerspitzengefühl

Möchten Sie mit Direktansprachen im Recruiting Erfolg haben, benötigen Sie vor allem zwei Dinge: Fingerspitzengefühl und Menschenkenntnis. Schon in der Recherche nach den passenden Kandidaten setzen Sie den Grundstein für Ihre Anfrage – achten Sie darauf, dass Profile, die Sie ansprechen, auch wirklich zu Ihrer Suche passen und nicht nur einen kleinen Teil der Anforderungen erfüllen. Im Anschreiben selbst sollten Sie von Massenmails nach Vorlage absehen und stattdessen individuell auf das Profil Ihrer Wunschkandidaten eingehen. Mit individuellen Nachrichten und authentischem Auftreten stehen Ihre Erfolgschancen schlussendlich am besten.