Candidate Relationship Management – warum es so wichtig ist

Eine Beziehung zwischen Unternehmen und potenziellen Bewerbern aufbauen – darum geht es beim Candidate Relationship Management. Immer mehr Arbeitgeber sehen dieses Thema als wichtigen Bereich für ihr Recruiting. Aber lohnt sich das wirklich für jedes Unternehmen? Wie kann man überhaupt Kontakt zu potenziellen Kandidaten aufbauen? Und welche Vorteile können Arbeitgeber daraus ziehen? Wir geben heute einen Überblick über das Thema Candidate Relationship Management.

Was bedeutet überhaupt Candidate Relationship Management?

Candidate Relationship, kurz CRM, beschreibt übersetzt das Management der Beziehung zu potenziellen Bewerbern für zukünftige Jobausschreibungen. Inzwischen wird dieses Thema als wichtige Aufgabe des Recruitings gehandhabt – oft wird es im Zusammenhang mit dem Verkürzen der Time to Hire oder mit dem Employer Branding genannt. Das Ziel ist es, potenzielle Bewerber an das Unternehmen zu binden. Das können zum Beispiel Bewerber sein, die für eine Stelle zwar abgelehnt, aber dennoch interessant für das Unternehmen sind, oder auch Interessenten, die bisher keine passende freie Stelle gefunden haben, jedoch interessiert sind, für dieses Unternehmen zu arbeiten. Unternehmen bleiben beispielsweise über einen Talent Pool und einen damit verknüpften Newsletter, über Veranstaltungen oder über die sozialen Medien mit Kandidaten in Kontakt.

Gründe für Candidate Relationship Management im Recruiting

Oft klingt Candidate Relationship Management im ersten Moment hauptsächlich nach zusätzlichem Aufwand für das Recruiting – deshalb sind einige Unternehmen auch skeptisch, ob eine kontinuierliche Pflege der Beziehung zu Bewerbern wirklich nötig ist. Es gibt jedoch einige Vorteile, die CRM mit sich bringt:

  • Geringerer Zeitaufwand: Die Time to Hire ist eine wichtige Kennzahl für das Recruiting. Dabei geht es um die Zeit, die zwischen frei werden und Neubesetzung einer Stelle vergeht. Je kürzer diese Zeitspanne ist, desto besser ist das für den Unternehmenserfolg. Gute Beziehungen zu potenziellen Kandidaten können dafür sorgen, dass eine Stelle schneller besetzt werden kann.
  • Geringere Kosten: Können Sie auf einen Talent Pool zurückgreifen, sobald eine neue Stelle frei wird, ist das Recruiting in vielen Fällen nicht nur schneller, sondern entsprechend auch günstiger. Vielleicht entfällt ein weiterer Monat für das Schalten von Stellenanzeigen, die Kosten für einen Headhunter oder für weitere Werbeanzeigen in den sozialen Medien.
  • Employer Branding: Beliebte Arbeitgeber erhalten mehr Bewerbungen und ziehen mehr top qualifizierte Kandidaten an. Je besser die Arbeitgebermarke positioniert ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit auf Erfolge im Recruiting. Wer Interessenten zum Beispiel über soziale Medien oder einen Newsletter auf dem Laufenden hält, kann eine persönlichere und engere Bindung zu möglichen Bewerbern aufbauen.

Wie können Arbeitgeber eine Beziehung zu Kandidaten aufbauen?

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wie das Candidate Relationship Management aufgebaut werden kann:

  • Die Kontaktaufnahme: Im ersten Schritt gilt es natürlich, überhaupt einen Kontaktpunkt zwischen Unternehmen und Kandidaten zu schaffen. Welcher Weg hier der sinnvollste ist, hängt stark mit der Zielgruppe zusammen: Junge Bewerber aus der Generation Y oder Z sind zum Beispiel gut über soziale Medien wie Instagram erreichbar. Erfahrene Führungskräfte hingegen findet man eher in den Karrierenetzwerken wie Xing oder LinkedIn. Auch über die eigene Karriereseite können potenzielle Kandidaten auf den Arbeitgeber aufmerksam werden – auch hier gilt: Erstellen Sie Inhalte, die zu Ihrer Zielgruppe passen.
  • In Kontakt bleiben: Candidate Relationship Management bedeutet nicht, regelmäßig Kandidaten einzuladen oder sie anzurufen. Vielmehr geht es darum, die Arbeitgebermarke von Zeit zu Zeit in Erinnerung zu rufen. So werden Kandidaten immer wieder aktiviert, die nicht zwangsläufig auf Jobsuche sind, aber dennoch ein offenes Ohr für interessante Angebote haben. Möglich ist das zum Beispiel über regelmäßige Newsletter mit Updates zu neuen Jobs und Entwicklungen im Unternehmen oder mit Mailings zum Geburtstag oder zu Feiertagen wie Weihnachten oder Ostern.
  • Die Organisation: Die Organisation und Automatisierung des Talent Pools ist ein wichtiger Faktor im Candidate Relationship Management. Je weniger Arbeit Recruiter mit der Datenpflege haben, desto erfolgsversprechender ist das Projekt. Inzwischen gibt es spezielle CRM-Software, die das Verwalten und die Kontaktaufnahme mit Kandidaten vereinfacht und gleichzeitig mit dem Bewerbermanagement verknüpft werden kann.

Recruiting soll persönlicher werden: Bewerber wünschen sich echte Beziehungen

Ein wichtiger Faktor im Recruiting ist heute Authentizität. Bewerber wünschen sich persönliche und authentische Arbeitgeber – sie wünschen sich nicht nur einfach einen Job, um Geld zu verdienen, sondern möchten einen Sinn in ihrer Arbeit sehen. Ein guter Weg, um diese Wünsche zu erfüllen, ist authentisches Candidate Relationship Management. Unternehmen, die regelmäßig mit Interessenten in Kontakt treten und Einblicke in ihren Alltag geben, profitieren von höherem Vertrauen und Interesse an Jobs – das wiederum sorgt für mehr Erfolg im Recruiting.