Wie Recrutainment in der Mitarbeitersuche helfen kann

Wer auf der Suche nach neuen Mitarbeitern ist, muss in der heutigen Zeit kreativ werden. Diese Information ist inzwischen für Recruiter nicht mehr neu. Manchmal ist dieses „kreativ werden“ jedoch gar nicht so einfach – erst recht in Branchen, in denen auch zahlreiche andere Arbeitgeber verstanden haben, dass sie mit dem einfachen Schalten von Stellenanzeigen nicht mehr zum Ziel kommen. Welche Möglichkeiten gibt es also, die noch nicht von allen anderen genutzt werden und die somit dafür sorgen, dass Unternehmen sich von der Konkurrenz abheben können? Ein Ansatz ist das Recrutainment. Wir erklären, was es damit auf sich hat und warum es zu mehr Erfolg im Recruiting führen kann – sowohl für große als auch für kleine Unternehmen.

Faktencheck: Was ist Recrutainment überhaupt?

Unschwer zu erkennen: Recrutainment ist eine Verbindung aus den Begriffen Recruiting und Entertainment. Der Gedanke dahinter ist, Bewerber durch spielerische Elemente vom Arbeitgeber zu überzeugen oder sie im ersten Schritt überhaupt davon zu überzeugen, eine Bewerbung einzureichen. Der Kreativität der Unternehmen sind dabei keine Grenzen gesetzt – schließlich dient Recrutainment auch zum Employer Branding. Besonders für die jüngeren Generationen, die Generation Y und Z, ist Recrutainment ein interessantes Instrument im Personalmarketing. Die Generationen sind in der digitalen Welt aufgewachsen und können einem trockenen und langwierigen Bewerbungsprozess nicht viel abgewinnen. Elemente aus dem Recrutainment können in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt werden:

Employer Branding: Wer einen interessanten Bewerbungsprozess bietet, der auch dem Bewerber Spaß macht, hebt sich deutlich von der Konkurrenz ab. Unkomplizierte und kurzweilige Prozesse sind das, was Bewerber heute suchen. Können sie ihre Eignung für eine Stelle spielerisch prüfen, sind sie geneigter, eine Bewerbung einzureichen.

Assessment Center: Dass Recrutainment besonders im Bereich der Assessment Center oder im Online-Assessment eingesetzt werden kann, haben bereits Joachim Diercks und Dr. Kristof Kupka in ihrem Buch zum Thema „Personalgewinnung mit Frechmut und Können“ herausgefunden. Hier können spielerische Elemente wie Escape Rooms integriert werden, um klassische Elemente wie Case Studies oder Gruppendiskussionen aufzulockern.

Berufsorientierung: Besonders den jüngeren Generationen gefällt es, wenn sie aus einem Bewerbungsprozess auch einen Nutzen ziehen können. In Form von Tests können sie die Eignung für einen offenen Job prüfen und dann eigenständig entscheiden, ob das Einreichen der Bewerbung sich lohnt.

Ideen für das Recrutainment

Recrutainment bietet Unternehmen zahlreiche Vorteile: Sie können Kandidaten besser einschätzen, sorgen für eine längere Interaktionszeit mit potenziellen Bewerbern und arbeiten gleichzeitig am Employer Branding. Aber wie kann Recrutainment konkret eingesetzt werden? Wir haben einige Beispiele zusammengestellt.

Hackathons organisieren

Ein Hackathon ist wohl eines der bekanntesten Elemente aus dem Bereich Recrutainment und Gamification. Diese Art der Veranstaltung soll vor allem IT-Spezialisten anziehen und vom Arbeitgeber überzeugen. Hackathos können als einfache Online-Veranstaltung organisiert werden, um potenzielle Kandidaten anzulocken und im Anschluss an die Veranstaltung Kontakt zu ihnen aufzunehmen und ihnen einen offenen Job anzubieten. Alternativ ist diese Form des Recrutainments auch geeignet für die Bewerberauswahl oder das Assessment Center. In Teams müssen die Bewerber eine Aufgabe lösen, zum Beispiel ein System entwickeln, das effektiver arbeitet als ein bereits bestehendes. So können Sie spielerisch testen, wie fit die Bewerber fachlich sind.

Kreative Stellenanzeigen erstellen

Auch in der ersten Phase der Personalbeschaffung kann Recrutainment bereits ein interessanter Ansatz sein. Um überhaupt Bewerber auf sich aufmerksam zu machen, sind Stellenanzeigen immer noch eines der beliebtesten Mittel. Auch hier gilt es aber, sich von der Konkurrenz abzuheben – schließlich haben demografischer Wandel und Fachkräftemangel dazu geführt, dass es in vielen Branchen deutlich mehr offene Jobs als Bewerber gibt. Werden Sie also auch hier kreativ: Erstellen Sie eine Stellenanzeige zum Beispiel in Form eines Codes und teilen Sie sie über Social Media. Nur jemand, der diesen Code lösen kann, erfährt so den Link, der zur richtigen Stellenanzeige führt. Fordern Sie die Kandidaten heraus.

Spielerische Motivation auf Messen

Auch auf Messen gibt es eine große Auswahl für die Besucher. Haben sie den Namen eines Arbeitgebers bisher nicht gehört, benötigen sie einen Anreiz, den Stand des Unternehmens zu besuchen und dort auch für eine längere Zeit zu bleiben. Möglich ist das zum Beispiel durch spielerische Elemente am Messestand. Bieten Sie Interessenten beispielsweise die Möglichkeit, die Arbeit Ihres Unternehmens kennenzulernen, indem sie ein kleines Projekt oder ein Teilprojekt bearbeiten können. Sind Sie auf der Suche nach Grafikdesignern, können Sie zum Beispiel ein neues Logo entwerfen lassen. Sind Sie auf der Suche nach Architekten, können Sie ein bestimmtes Gebäude oder einen Raum entwerfen lassen. Gestalten Sie die Aktion als Wettbewerb zwischen zwei Besuchern oder lassen Sie sich den Besucher mit einem Architekten aus Ihrem Unternehmen messen. So wecken Sie nicht nur das Interesse des potenziellen Bewerbers, sondern können auch direkt seine Kenntnisse prüfen.

Werden Sie kreativ und setzen Sie Recrutainment in Ihrem Unternehmen ein!

Recrutainment und Gamification bringen zahlreiche Möglichkeiten für Arbeitgeber mit sich, um sich von der Konkurrenz abzuheben und ihren Bewerbungsprozess interessanter zu gestalten. Gerade die Digital Natives lassen sich mit spielerischen Elementen überzeugen – ein trockener Bewerbungsprozess sorgt schnell für Desinteresse. Durch die kreative Gestaltung von Stellenanzeigen gibt es im Recrutainment auch kostengünstige und nur wenig aufwendige Optionen, um die Methode einmal zu testen. Vielleicht findet sich ja so der neue Mitarbeiter für die offene IT-Position!