4 große Trends in der Arbeitswelt 2020
Die Arbeitswelt ist stetig im Wandel. Arbeitsbedingungen ändern sich, neue Talente treten in den Arbeitsmarkt ein und das Mindset der Arbeitswelt ändert sich. Besonders in Krisenzeiten wie diesen muss die Arbeitswelt reagieren. Die Digitalisierung wird gezwungenermaßen vorangetrieben. Mitarbeiter arbeiten remote oder aus dem Home Office, Kundentermine und Meetings müssen sich den Gegebenheiten anpassen. Aber einige Trends zeichnen sich bereits länger in der Arbeitswelt ab. Durch den War for Talents, ausgelöst durch den Fachkräftemangel, müssen Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber herausstechen. Bei den großen Entwicklungen geht es im Grunde genommen um höhere Flexibilität, eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und mehr Selbstbestimmung der Mitarbeiter. Welche 4 großen Trends die Arbeitswelt konkret im Jahr 2020 verändern, erfahren Sie hier.
New Work & New Leadership
New Work ist im Grunde genommen der große Überbegriff für alle strukturellen Veränderungen der Arbeitswelt. Diese werden ausgelöst durch die Digitalisierung und neue Bedürfnisse und Anforderungen der Mitarbeiter – besonders die der Generation Y. New Work kann unter Umständen radikale Veränderungen im Mindset der Unternehmen bedeuten, das ist immer von den aktuellen Strukturen und der Unternehmenskultur abhängig. Bei New Work geht es um Dinge wie die aktive Förderung von Ideen der Mitarbeiter, um eine gelungene Work-Life-Balance, eine Sharing Culture und Achtsamkeit. Der Mensch und seine Potenzialentfaltung rücken sehr stark in den Mittelpunkt. Gleichzeitig geht mit New Work das Thema New Leadership einher. Ideen von Mitarbeitern sollen aktiv gefördert werden. Dementsprechend sollen Führungskräfte mehr als Coach fungieren und klassische Hierarchiestrukturen über Bord geworfen werden. Die Partizipation an Projekten soll mehr durch benötigte Fähigkeiten und Interesse erlangt werden, als durch einen hierarchisch höheren Stand im Unternehmen.
Agiles Arbeiten
Agiles Arbeiten ist schon seit der Jahrtausendwende ein Thema. Erste Ansätze wurden in der Softwareentwicklung erarbeitet. Mittlerweile ist das Thema aber in allen Branchen und Unternehmen angekommen und ist zum großen Trend geworden. Beim agilen Arbeiten geht es im Kern darum, sich schnell Veränderungen und neuen Entwicklungen anpassen zu können. Da neue Entwicklungen teilweise rasend schnell vorangetrieben werden, besteht in Unternehmen ein Bedarf an kurzfristiger Reaktionsmöglichkeit und Flexibilität, um erfolgreich arbeiten zu können. Bürokratische Hürden sollen abgebaut werden, damit mehr Dynamik herrschen kann. Konkret bedeutet das: Teams sollen eigenständig entscheiden und handeln können, anstatt den umständlichen bürokratischen Weg über mehrere Hierarchieebenen gehen zu müssen. Dazu brauchen sie ein klares Leitbild für ihre Arbeit und eine umfangreiche Kommunikation, damit jeder zu jedem Zeitpunkt weiß, wie der Stand der Dinge ist. Denn schlussendlich geht es beim agilen Arbeiten um die Kundenorientierung. Das Feedback des Kunden ist entscheidend für die weiteren Arbeitszyklen. Methoden im agilen Arbeiten sind zum Beispiel SCRUM, Kanban, Timeboxing oder Design Thinking.
Digitales Arbeiten
Digitale Arbeit gehört selbstverständlich auch zum Thema New Work und zum agilen Arbeiten. Durch die aktuelle Krisensituation hat die Digitalisierung aber noch einmal einen gesonderten Status bekommen. Wenn auf einmal nicht mehr alle Mitarbeiter ins Büro kommen können, sind digitale Strukturen unumgänglich – das ist mittlerweile wohl bei jedem Arbeitgeber angekommen. Passende Software für Meetings wird benötigt, ein Zugang zum Netzwerk des Unternehmens für den Zugriff auf die eigenen Unterlagen und die technischen Voraussetzungen für eine weitestgehend normale Kundenkommunikation müssen gegeben sein. Umso wichtiger ist es dementsprechend geworden, dass Mitarbeiter ortsunabhängig ihren Aufgaben nachgehen können – was zumindest bei den meisten klassischen Bürojobs möglich sein sollte. Viele Teams wurden in den letzten Monaten ins kalte Wasser geworfen und mussten sich zwangsläufig organisieren, um ihrer Arbeit weiter nachgehen zu können. Vielleicht war das genau der Weckruf, den viele Unternehmen zum Thema digitales Arbeiten gebraucht haben.
Alternative Arbeitsverhältnisse
Immer mehr Unternehmen beschäftigen mittlerweile nicht mehr nur festangestellte Mitarbeiter, sondern auch Freelancer oder Teams im Crowd-Working-Ansatz. Freelancing liegt allgemein im Trend. Viele Arbeitnehmer können sich grundsätzlich vorstellen, als Freiberufler zu arbeiten und sich somit nicht nur an einen Arbeitgeber bzw. Auftraggeber zu binden. Sie erhoffen sich durch dieses Modell flexiblere Zeiten und mehr Unabhängigkeit. Unternehmen sind aber oft noch nicht auf diese flexiblen Strukturen eingestellt. Um Freelancer langfristig für sich zu gewinnen, müssen sie entsprechend offene Strukturen entwickeln und attraktive Benefits bieten. Freelancing gehört laut Umfragen zu einem der großen Trends, die das Potenzial haben, den Arbeitsmarkt in Deutschland stark zu verändern oder sogar zu revolutionieren.
Die Arbeitswelt ist im stetigen Wandel
Eins ist klar: Veränderungen in der Arbeitswelt gibt es am laufenden Band. Mit jeder Generation, die neu in den Arbeitsmarkt eintritt, ändern sich die Bedürfnisse und Anforderungen der Arbeitnehmer. Besonders die Generation Y gilt als Revolutionär des Arbeitsmarktes. Geboren zwischen 1980 und 1995 sind die meisten Angehörigen der Generation Y langsam in der Arbeitswelt angekommen. Die Generation hinterfragt die aktuellen Strukturen und gilt als besonders anspruchsvoll. Dementsprechend werden Themen wie digitales Arbeiten, New Work, agiles Arbeiten und die Option auf Freelance Arbeit vorangetrieben. Spannend bleibt weiterhin, wie sich die Arbeitswelt durch folgende Generationen verändern wird.